Leserbrief der

ejzmini.gif (1299 Byte)

vom 13.03.2010

Mit naturnahem Wohnen unvereinbar

Betrifft: Artikel »Für ein bisschen mehr Zulauf» (EJZ vom 4. März)/geplante Hähnchenmastanlagen in Lüchow-Dannenberg

Dem neuen Magazin »Landluft», das die vielen Vorzüge und Besonderheiten unserer Region einem größeren Publikum vorstellen will, kann man von ganzem Herzen Erfolg wünschen! Der Titel ist an sich gut gewählt, denn unsere gute Luft wird von auswärtigen Besuchern immer wieder lobend hervorgehoben. Das könnte sich allerdings schnell ändern, wenn in Schnega der geplante Hähnchenmaststall für 40000 Tiere seinen Betrieb aufnimmt.

Man stelle sich vor: Da kommt ein Erholung suchender Städter am Bahnhof an, voller Erwartung auf das gepriesene Wendland, und sein erster Eindruck ist buchstäblich umwerfend.

Zur Information: In der Mastanlage würden jährlich 300 Tonnen Kot anfallen, vermischt mit Einstreu und Tierkadavern. Das Belästungspotenzial von Hühnermist wird im Immissionsschutzrecht als dreimal so groß angesetzt im Vergleich mit Rindermist.

Allen Verantwortlichen, die für die Regionalplanung zuständig sind, muss klar sein: Tourismus, Kurbetrieb, naturnahes Wohnen im Alter und so weiter sind unvereinbar mit industrieller Tierhaltung. Andererseits gibt es aber durchaus Zweige der Landwirtschaft, die von »etwas mehr Zulauf» profitieren können: Direktvermarktung in Hof-läden, »Familienferien auf dem Bauernhof», Reiterhöfe, Bauern-Café... Aufgabe der Politik wäre es, klare Richtlinien für die gesamte Region zu entwickeln, die sich in den Bauleitplanungen der Gemeinden niederschlagen.

Johann E. P. Strauß,
Leisten

 


Zurück zur Homepage