Leserbriefe der

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vom 19.04.2010

Das Risiko tragen die Bauern allein

Betrifft: Artikel »Hähnchenmast eine Option»» (EJZ vom 7. April)

Warum eigentlich wollen uns Bauernvertreter wie Herr Tebel immer wieder glauben machen, dass Hähnchenmast in Großställen mit etwa 40000 oder mehr Tieren das alleinige Bild einer »zukunftsorientierten» Landwirtschaft abgibt und die Investition einer Bauernfamilie in einen solchen Stall unsere Anerkennung verdient? Kein Wort von denen, die hinter diesen Stallanlagen stehen und leider, von kurzsichtigen Politikern gefördert und unterstützt, durchs Land ziehen und die verunsicherten Bauern dafür werben: nämlich die das Hähnchenfleisch vermarktenden Großkonzerne wie Wiesenhof, Rothkötter, Stolle und andere. Die sind auf der sicheren Seite des Profits, während die Bauern als abhängige Lohnmäster allein das Risiko tragen.

Dieses ist mittlerweile hoch und keineswegs zukunftsorientiert, weil: 1. der Billigfleischmarkt gesättigt ist und 2. immer mehr verantwortungsbewusste, wirklich zukunftsorientierte Verbraucher hochwertiges Fleisch aus artgerechter Tierhaltung verlangen (»Klasse statt Masse»). Oder sie werden angesichts der grauenhaften Zustände in diesen Großmastanlagen zu Vegetariern (vergleiche Bericht in der EJZ vom 3. April). Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist auch der Gegensatz zwischen der Bilderbuchvorstellung der Werbung mit Begriffen wie »Wiesenhof, Bauernglück, Landjunker» und der ernüchternden Realität, die nur an Profitmaximierung ausgerichtet ist.

Fällt den Bauernvertretern kein Weg ein, der Tier- und Landschaftsschutz und ein angemessenes Einkommen für die Bauern zusammenführt?

Irene Strauß,
Leisten

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