Leserbrief

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vom 11.01.2011

Trendwende an der Fleischtheke einleiten

Zum Kommentar »Nutztiere als Zwischenlager» von Joachim Zießler (EJZ vom 6. Januar)

Da hat der Kommentator erfreulich klare Worte zum jüngeren Dioxinskandal gefunden, und auch seiner Schlussfolgerung ist uneingeschränkt zuzustimmen: »Nur eine Reduzierung des Fleischkonsums und eine Agrarwende hin zu tierwürdigen Nutzungsbedingungen» können das Problem entschärfen. Wir möchten seine Argumentation noch um einige wesentliche Punkte ergänzen: Durch die industrielle Tierhaltung werden auch Böden und Grundwasser als »Zwischenlager» missbraucht.

Fast 50Prozent der Grundwasserkörper in Niedersachsen sind, bezogen auf Stickstoff, in einem »schlechten chemischen Zustand», so die neuesten Untersuchungen zur EG-Wasserrahmenrichtlinie.

Medikamentenrückstände (Antibiotika) gelangen mit dem Tierkot auf den Acker und reichern sich dort an. Mediziner beklagen eine erschreckende Zunahme von Resistenzen.

In der Atmosphäre hat die überdimensionierte Tierhaltung zu steigenden Konzentrationen von CO2 und Ammoniak geführt, die allen Klimaschutzzielen zuwider laufen.

Jeder Konsument muss wissen, dass sein Verhalten an der Fleischtheke mitentscheidend ist, ob es bald zu einer Trendwende kommt.

Johann E. P. Strauß,
Leisten,
Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Wendland (ANU)

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